Europa und die Ukraine – reichen warme Worte im kalten
Winter?
Die Ukraine liegt wirtschaftlich am Boden und Putin scheint
fest entschlossen es in einem Wirtschaftskrieg endgültig in die Knie zu
zwingen.
Die Explosion der Gaspreise auf künftig fast 500$/1000m³
sowie die Einschränkung von ukrainischen Exporten sind erste Indizien für die
Strategie.
Europas Reaktion? Die
EU schickt den IWF als "Retter"/Henker vorbei, dessen Schocktherapie kurz- und
mittelfristig ausnahmslos verheerend für die Bevölkerung gewirkt hat – siehe
Griechenland, Portugal usw. Arme Ukraine wenn der Feind gemeinsam mit dem
Freund das Grab ausheben! Eine Forderung des IWF ist die massive Kürzung der
Energiesubventionen für die Privathaushalte. Hinzu kommen die drastischen
Preiserhöhungen Russlands, d.h. die Verbraucher werden von zwei Seiten simultan
in die Zange genommen. Im nächsten kalten Winter sind massive soziale Unruhen
bei unbezahlbaren Energiepreisen vorprogrammiert – ähnlich zu Bulgarien vor
einem Jahr!
Putin kann sich die Hände reiben, geduldig auf die
bürgerkriegsähnlichen Zustände warten und den Einmarsch in aller Ruhe
vorbereiten! Alternativ kann er auch auf die nächste russlandfreundliche
Regierung warten, da es ausgeschlossen ist, dass die „prowestlichen“ Kräfte
unter diesen Umständen langfristig an der Macht bleiben werden. Die warmen
Worte des „Westens“ und die bisher zugesagten mickrigen Hilfen werden im kalten
ukrainischen Winter definitiv nicht reichen. Sie müssen angesichts der lauthals
verkündeten Unterstützung während der Maidanproteste und der damit
einhergehenden Hoffnungen die bei der ukrainischen Bevölkerung geweckt wurden
geradezu als zynisch empfunden werden.
Langfristig könnte die
Ukraine von einem Kampf gegen die grassierende Korruption, einer Verbesserung
der Energieeffizienz sowie der Modernisierung der Wirtschaft profitieren – aber
nur wenn die Ukraine mittelfristig halbwegs stabil bleibt. Bleibt zu hoffen
dass Merkel und Co. sich rechtzeitig zu einer Kurskorrektur besinnen. Wahrscheinlicher
ist jedoch, dass sie erst reagieren werden wenn die Ukraine lichterloh in
Flammen steht!