Sonntag, 23. März 2014

Europa und die Ukraine – reichen warme Worte im kalten Winter?

Europa und die Ukraine – reichen warme Worte im kalten Winter?
Die Ukraine liegt wirtschaftlich am Boden und Putin scheint fest entschlossen es in einem Wirtschaftskrieg endgültig in die Knie zu zwingen.

Die Explosion der Gaspreise auf künftig fast 500$/1000m³ sowie die Einschränkung von ukrainischen Exporten sind erste Indizien für die Strategie.


Europas Reaktion?  Die EU schickt den IWF als "Retter"/Henker vorbei, dessen Schocktherapie kurz- und mittelfristig ausnahmslos verheerend für die Bevölkerung gewirkt hat – siehe Griechenland, Portugal usw. Arme Ukraine wenn der Feind gemeinsam mit dem Freund das Grab ausheben! Eine Forderung des IWF ist die massive Kürzung der Energiesubventionen für die Privathaushalte. Hinzu kommen die drastischen Preiserhöhungen Russlands, d.h. die Verbraucher werden von zwei Seiten simultan in die Zange genommen. Im nächsten kalten Winter sind massive soziale Unruhen bei unbezahlbaren Energiepreisen vorprogrammiert – ähnlich zu Bulgarien vor einem Jahr!


Putin kann sich die Hände reiben, geduldig auf die bürgerkriegsähnlichen Zustände warten und den Einmarsch in aller Ruhe vorbereiten! Alternativ kann er auch auf die nächste russlandfreundliche Regierung warten, da es ausgeschlossen ist, dass die „prowestlichen“ Kräfte unter diesen Umständen langfristig an der Macht bleiben werden. Die warmen Worte des „Westens“ und die bisher zugesagten mickrigen Hilfen werden im kalten ukrainischen Winter definitiv nicht reichen. Sie müssen angesichts der lauthals verkündeten Unterstützung während der Maidanproteste und der damit einhergehenden Hoffnungen die bei der ukrainischen Bevölkerung geweckt wurden geradezu als zynisch  empfunden werden.

Langfristig könnte die Ukraine von einem Kampf gegen die grassierende Korruption, einer Verbesserung der Energieeffizienz sowie der Modernisierung der Wirtschaft profitieren – aber nur wenn die Ukraine mittelfristig halbwegs stabil bleibt. Bleibt zu hoffen dass Merkel und Co. sich rechtzeitig zu einer Kurskorrektur besinnen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie erst reagieren werden wenn die Ukraine lichterloh in Flammen steht!